Über 850 bewegte Jahre.

Der erste Abt des Zisterzienserkloster Salem erwarb Maurach vom Kloster Einsiedeln. Die Gebäude dienten dem Orden als Getreidespeicher. Immer wieder kam es zu Plünderungen und Raubzüge durch den Adel. Von der heutigen Idylle und Ruhe war also noch keine Spur.

Wegen seiner strategischen Lage als Seehafen wurde das Anwesen von den kaiserlichen, schwedischen und französischen Truppen wiederholt angegriffen und verwüstet. Die Mönche des Salemer Konvents flüchten über den Seehafen.

Abt Thomas II. Schwab ließ die Kriegsschäden, so gut es ging, beseitigen und die Gebäude zum Teil wieder aufbauen.

Abt Stephan I. Jung ließ das Anwesen umbauen und gab den Gebäuden das heute noch erkennbare schlossartige Erscheinungsbild mit barockem Garten. Maurach entwickelte sich zur beliebten Sommerresidenz der Äbte.

Im Zuge der Säkularisation verloren die Klöster alles, was sie hatten. Die meisten wurden aufgelöst – so auch das Salemer Konvent. Maurach wurde dem Hause Baden überstellt. Und wurde in diesen Jahren zum Altersitz von sechs heimatlosen Mönchen.

Das Schloss wird für Prinz Ludwig von Baden hergerichtet, der 1852 wegen einer „nicht heilbaren Geisteskrankheit“ als regierungsunfähig erklärt wurde. Nach seinem frühen Tod mit 33, wurde das Anwesen zum markgräflichen Pachthof – war jedoch immer wieder längere Zeit unbewohnt.

Die Bregenzer Territorialabtei Wettlingen-Mehrerau erwirbt vom Hause Baden nach Ende des 1. Weltkriegs die Wallfahrtskirche Birnau samt Schloss und Hofgut Maurach.

Das Gut wird in der Zeit der großen Lebensmittelknappheit wieder zum landwirtschaftlichen Betrieb.

In dieser Zeit ist das Schloss eine beliebte Jugendherberge. Und weil sie wohl zu laut war, wurde die Einrichtung geschlossen.

Nach Schließung der Jugendherberge 1961, blieb das Anwesen sich selbst überlassen – und war nach wenigen Jahren kaum noch wiederzuerkennen.

Die Wirtschaftsgebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder. Sollte das das endgültige Ende bedeuteten?

Ernsthafte Hoffnung auf eine Rettung kam erst 1984, als man gemeinsam ein tragfähiges Konzept zur Restaurierung und Nutzung des Schlosses erarbeite. Ende Oktober 1985 schloss die L-Bank einen Erbbauvertrag mit dem Zisterzienser-Priorat Birnau. Unter der Leitung des Karlsruher Architekten Heinz Mohl wurde das komplette Anwesen liebevoll restauriert und in ein modernes Tagungszentrum umgewandelt.